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Dietmar Schwenck

Lithographie Ausstellung / Förde Galerie / 2003


















Flensborg Avis, 02. 07. 2003 / Artikel: Andrea Teebken, Fotos: Jens Peder Meyer

Kaj Johannesson ist Experte für Kunstlithographie. Einige seiner Werke können nun in der Förde Galerie gesehen und gekauft werden.

Er macht Lithographie


Druckkunst.
Kaij Johannesson hat eine lithografische Flachoffsetdruckerei. Er arbeitet eng mit verschiedenen dänischen und ausländischen Künstlern zusammen, die diese komplizierte Technik mögen. Kaj Johannesson stellt zurzeit in Flensburg aus.

Flensburg. - Lithographie ist eine Krankheit, die ich seit meiner Kindheit habe, sagt Kaj Johannesson. Die Krankheit kann nicht zu Johannessons Schaden gewesen sein, der trotz seines hohen Alters vor Kreativität und Lebensfreude sprudelt. Zusammen mit seiner Frau Kitty kommt er regelmäßig nach Flensburg. Die Fahrten von Stjaer bei Skanderborg werden mit einer Einkaufsfahrt verbunden, und jedes Mal führt der Weg auch hin zur Förde Galerie in der Großen Straße, mit der der Lithograf engen Kontakt hat.

- Ich habe eine gute Zusammenarbeit mit dem Inhaber der Galerie, Dietmar Schwenck, der auch Künstler ist. Ich mag es hierher zu kommen, denn hier riecht es nicht nach falschen Kunstdrucken, wie in so vielen anderen Galerien heutzutage, sagt Kaj Johannesson.
Johannesson kennt seine Pappenheimer. Seit vielen Jahren hat er eine enge Zusammenarbeit mit dänischen und ausländischen Künstlern, die die Möglichkeiten der Lithographie auszuprobieren wünschen.

Wasserzeichen und Farben. Als Ausgangspunkt kommt der Künstler mit einer bestimmten Idee. Der Lithograf überträgt dann die Ideen auf Druckplatten aus Metall, die dann dazu gebraucht werden, eine bestimmte Auflage - und hier wählt Kaj Johannesson 40 oder weniger Exemplare - zu drucken. Kunstlithographie ist ein intensiver Prozess in enger Zusammenarbeit zwischen Lithograf und Künstler. So ist es für Johannesson ein Muss, dass die Auflage begrenzt ist. Er legt großen Wert auf verschiedene Sicherheitsstandarts.
- Ich setze zum Beispiel kleine Hologramme und Wasserzeichen in die Kunstlithographien. Durch einen guten Kontakt in Deutschland bekomme ich die Farbe, die für Wasserzeichen in den D-Mark-Scheinen verwendet wurde. Wenn solche Kunstlithographien mit normalen Offsetmaschinen gedruckt werden, wird die Farbe verändert und die Feinheiten treten nicht mehr so hervor. Das Kunstwerk hat etwas von seiner Ausstrahlung verloren.

Fehlender Respekt. Einige Künstler entscheiden sich, ihre Lithographien vervielfältigen zu lassen, aber das mag Kaj Johannesson nicht so sehr. Für ihn ist es gleichzusetzen mit mangelndem Respekt vor dem Kunsthandwerk.
- Das ist im großen und ganzen ihre Sache, aber ich muss sehr strikt sein, damit die Künstler, die keine billigen Offsetproduktionen wünschen, sich bei mir völlig sicher fühlen können, sagt er.

Der Mitinhaber der Förde Galerie, Künstler und Galerist Dietmar Schwenck, ist einer der vielen, die diesen hohen Standart schätzen - und er ist bei Johannesson in die Lehre gegangen. - Ich habe selbst angefangen Kunstlithographien zu machen. Es ist ein sehr fordernder und ungewohnter Prozess, weil ich normalerweise in Farben denke, und nun muss ich zunächst in schwarzweiß arbeiten. Ich finde eine gute Stütze in meinem Lehrmeister, so dass es schon werden wird, sagt er mit einem Lächeln.

Fakten. Grafische Kunst ist die Herstellung von Bilddrucken, wie zum Beispiel Holzschnitt, Kupferstich, Radierungen und Lithographien. Lithographien sind so genannte Flachdrucke von Metallplatte oder Stein. Die Lithographietechnik wurde von dem Österreicher Alois Senefelder um 1796 erfunden. Die Technik wird gerne für Kunstdrucke verwendet, und diese werden in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler erstellt.








Kaj und Kitty Johannesson in der Förde Galerie Flensburg






Lithographie
Die Lithographie gehört zu den Flachdruckverfahren. Druckende und nicht druckende Partien des Entwurfes liegen also auf einer Ebene. Im Gegensatz zum Holzschnitt oder dem Linolschnitt. Neben Kalksteinplatten werden Zink- oder Aluminiumplatten verwendet. Kalksteinplatten müssen nach jedem Gebrauch sorgfältig abgeschliffen werden. Metallplatten werden schlichtweg entsorgt oder unbrauchbar gemacht. Für jede neue Farbe muss der Künstler eine neue Zeichnung auf Stein oder Platte anfertigen.

Die Lithographie beruht auf dem Prinzip, dass sich Fett und Wasser gegenseitig abstoßen. Auf einem Stein oder einer Platte wird mit fetthaltiger Lithokreide oder -tusche gezeichnet. Die ausgesparten Partien werden mit Gummiarabikum abgedeckt und anschließend sachgemäß präpariert. Danach wird der Stein oder die Platte mit Farbe eingewalzt. Die fetthaltigen Bildteile nehmen die Farbe an, während die bildfreien Stellen die Farbe abstoßen. Somit kann der Druck auf der Lithopresse beginnen.





Dietmar Schwenck
Emblem für Johannessons
Flachoffsetdruckerei