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Dietmar Schwenck

Fenster Projekt












Von Fenster zu Fenster
Das Fenster Projekt begann Anfang 2008 in Zusammenarbeit mit einer Flensburger Malerin. Ein Jahr lang entstand einmal im Monat ein Bild zum Thema "Fenster". Das Format wurde auf 40 x 50 cm festgelegt; die Technik sollte Öl auf Leinwand sein. Das war der rote Faden des Projektes. Hinzu kam ein spezielles Monatsthema, das in Form einer Fensterdarstellung umzusetzen war. Bei den Arbeitstreffen wurden spontan individuelle Themen diskutiert, und anschließend fiel die Entscheidung für das Fenster Thema des kommenden Monats.
So entstanden innerhalb eines Jahres in jedem der beiden Ateliers zwölf Bilder, hinzu kamen Skizzen und Texte. Das Projekt begann mit dem Fenster-Bild "Anfang" und wurde mit dem entsprechenden "Ende" abgeschlossen. Die Reihe der Fensterthemen ließe sich beliebig fortsetzen.
An dieser Stelle werden die Projektbeiträge von Dietmar Schwenck gezeigt.





Erstes Fenster: Anfang


2008-014
Tagesbeginn (Fenster / Anfang) - 2008
Öl auf Leinwand - 50 x 40 cm



Anfang
Im Kanon der besungenen Reife
gibt eines Vogels Flug den Lichtern
Rätsel auf.

In seinem Ruf
der längst erloschenen Talismane
steht irgendwo ein Tor zur Heimat offen.

Die Tage reihen sich
zu festlichen Girlanden.
In ihrer Weise gibt die Nacht
den Nächten Hoffnung wieder.

Ein Vogel, weiß, fliegt durch den Raum.
Ein Wesen, das nicht bleiben kann.
Doch still! Es wird.







Zweites Fenster: Abenteuer


2008-020
Fenster zum Abenteuer - 2008 - Öl auf Leinwand - 40 x 50 cm



Abenteuer
Es gibt Gedanken, die lauschen
und werden darin zum Lied.

Andere weiten sich,
wichtig und stolz, und sind
anderntags ein Lächeln.

Das steigt aus seiner Hülle
in eine andere hinein.

Ein Wort fällt aus dem Reigen,
dreht sich im ewigen Tanz.

Töne von goldenen Bögen
beglänzen die Wasser dafür.







Drittes Fenster: Gelassenheit


2008-022b
2008-023a
Fenster / Gelassenheit
2008 - Bleistift - 7,5 x 6 cm
Fenster / Gelassenheit
2008 - Öl auf Leinwand - 50 x 40 cm



Gelassenheit
in Anbetracht des Weges,
der Schönheit des Hin und Zurücks.

Auch unbekannte Fenster trösten:
einige sind noch erleuchtet.

Das Wollen wird mild,
die Farben erblühen dabei.







Viertes Fenster: Zärtlicher Moment


2008-038
Zärtlicher Moment am Fenster - 2008
Öl auf Leinwand - 50 x 40 cm



Umkehr
Tauche alle Widrigkeiten in
den zärtlichen Moment eines
Augenblicks, der vielleicht länger
währt, wenn du bereit.

Fährst du im tändelnden Wagen,
der sein Ziel vergaß?
Zum Tanze gehört immer
ein Boden.

Sag Ja. Das Nein nimmt überhand.
Liebe den Missmut platt!
Gottes Stimme umgibt die Träumenden,
die erwachen und sich finden.

Umkehren will ich, am Fenster,
zu den zärtlichen Momenten.
In ihnen ist Traurigkeit ein Teil
des Liedes nur.







Fünftes Fenster: Spiel


2008-039a
2008-039
Fenster / Spielerisch
2008 - Bleistift / Kopierstift - 14 x 18 cm
Fenster / Spielerisch
2008 - Öl auf Leinwand - 50 x 40 cm



Spiel
Herbei! Spielerische Ideen!
Tanzt im Raum um mich:
auf Wolken, Wellen, Tamburinen,
auf Gräbern und zerfallenen Mauern.

Spielerisch maskiert tragen Knaben
Tränen in Sänften fort.
Dann tanzen sie im Kreise,
im Kreise umliebt.

Als Blütenblätter wirbeln sie,
drehen sich in Arabesken,
bleiben, wo sie fallen,
matt vom Spiele liegen.

Gar lieblich im Sommerhauch
dem Herbst entflohen,
ahnungslos noch all der Winter,
vom Frühling nicht mehr satt.







Sechstes Fenster: Grenzen


2008-045a
2008-045
Fenster / Grenzen
2008 - Bleistift / Farbstifte - 16 x 23 cm
Fenster / Grenzen
2008 - Öl auf Leinwand - 40 x 50 cm



Grenzen
Getönt sind wir von Grenzen.
Sehnsuchtsvolle Rhythmen
sind die Gürtel unserer Kleider,
die wir gern ließen.

Jederzeit gibt anderes
seine Bedeutung kund
und deren Endlichkeit.

Gebräuche hallen vorwärts,
Verstehen steht nicht stiller,
als Bäume und Blumen vorm Haus.

Hielte diese Wolke ihr Wort,
wäre sie nicht mehr Wolke, selige Legende,
zöge nicht weiter zur nahenden Ferne.

Wie die Scharen der Ungenannten,
die ihre Lichter an Schnüre reihen,
wo keine Reihen möglich sind
und über Grenzen Sterne leuchten.








Siebentes Fenster: Aussicht


2008-047
Fenster / Aussicht - 2008
Öl auf Leinwand - 50 x 40 cm



Ausblick
Augen, die schauen
vom Fenster umrahmt:
ein Bild.

Dem Sehen anvertraut
für eine Weile
und mehr als einen Blick

Gemalt
setzt sich die Reise fort,
der Ort gewinnt an Weite.

Das Bild wird zum Spiel,
ein Ausblick
auf ersehnte Freiheit.







Achtes Fenster: Altes Fenster


2008-054
Altes Fenster (Florenz) - 2008 - Öl auf Leinwand - 40 x 50 cm



Altes Fenster
Gestern blind und heute sehend,
vorüber gleiten die Momente.

Fassungslos berühren Hände Hände.
Frucht an Frucht am Baume der Gedanken.

Wünsche flattern hin als Träume,
entfalten ihre Flügel Nacht für Nacht.

Sehnsucht im Mittelpunkt ...
und schließlich gar nichts mehr.

Erinnerungen leuchten verschwiegen
bis zum Morgenrot.

Und mancher Augenblick
hat eine lichte Spur von Ewigkeit.

Tor um Tor: du gehst hindurch.
Angst hat keine Zukunft mehr.

Kein Ton wiegt wirklich schwer
im zarten Lied dieser Stunde.







Neuntes Fenster: Schutz


2008-057
Schutz - Fenster - 2008 - Öl auf Leinwand - 40 x 50 cm



Am Fenster
Nimm meine Flügel
In dieser Nacht
Sind sie die Felgen
Deiner flammenden Räder

Meine Hände gehen wie Prinzen
Durch deine Epochen
Schüler die Lichter tragen

Lass in des Lebens Nähe
Leben neu erblühen
Gib nur deine Lust

In dieser Nacht
Zum Azur im geöffneten Fenster







Zehntes Fenster: Viele Fenster


2008-070
2008-070a
Viele Fenster
2008 - Kugelschreiber - 3 x 4 cm
Viele Fenster
2008 - Öl auf Leinwand - 40 x 50 cm



Viele Fenster
In vielen Fenstern
glänzt das eine.
In einem Fenster
leuchten viele.

Darüber ziehen Vögel
ihren Träumen nach.
Gen Süden, gen Norden,
ganz wie die Zeit es mag.

Durch Wolkenfenster
streichen ihre Bahnen:
Ein heller Zug
hinausgewehter Lieder.







Elftes Fenster: Innen und außen


2008-074
Fenster / innen und außen - 2008 - Öl auf Leinwand - 40 x 50 cm



Innen und außen
Man sagt, das Innen sei dem Außen ähnlich
und meint darin die klaren Wasser von
den verzehrenden Leidenschaften verschieden
ist keines vom andern, nur anders.

Wie können jene Wandlungen und die
Wege zu ihnen zugleich die meinen sein,
die gezogenen Grenzen mir Halt geben?
Was sind die Wolken darüber: Träume?

Einzeln im Wir und scheinbar vereinzelt
wird Einsamkeit zum Alleinsein.
Gräser schenken dem Wind ein leichteres Schweigen,
das mit ihm geht im Innen und im Außen.







Zwölftes Fenster: Ende


2008-075
Atelier im Mondlicht (Fenster / Ende) - 2008
Öl auf Leinwand - 50 x 40 cm



Zuletzt ist zuerst
Da schwebt ein Klang,
in betörenden Farben.
Tauche ein!

Gefühl flammt auf, fließt weiter,
erdentrückt, von heller Seligkeit.
Tränen haben alles leer gewollt.

Des Freien gewiss,
der Stille vor dem Kommenden:
Ein Licht, vom Horizont erfunden.

Das Meer ist durchmessen.
Versunken sind die Jahre.
Der Weg führt empor.